23. August 2019

40 Jahre Schule für Ergotherapie

Mathias Berang (21 Jahre) aus Abentheuer bei Birkenfeld ist seit einem guten Jahr Schüler der Schule für Ergotherapie an der ESB Bildungsstätte für Sozialwesen. Im Sommer 2021 wird er seine Ausbildung als staatlich geprüfter Ergotherapeut abschließen. Einfühlungsvermögen, Kreativität und Phantasie sowie die Bereitschaft, eigene Erfahrungen zu reflektieren, sind Voraussetzungen für den Beruf des Ergotherapeuten, der durch intensiven Kontakt mit Menschen gekennzeichnet ist. Dies stellt für Mathias den besonderen Reiz dieses Berufes dar. Neben dem Erlernen diagnostischer und therapeutischer Verfahren kommt daher der Entwicklung von Wahrnehmungs-, Sozial- und Handlungskompetenz besondere Bedeutung in der Ausbildung zu.

Am Informationstag der Schule, der jährlich im Februar stattfindet (nächster Termin: 6. Februar 2020) erfuhr er, was Ergotherapie ist, wo Ergotherapeuten arbeiten und welche Voraussetzungen er mitbringen muss. Ziel der Ergotherapie ist es, Menschen, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt sind, dabei zu helfen, ihren Alltag in Beruf, Schule, Kindergarten, Familie und im Freizeitbereich besser bewältigen zu können.

Die Ausbildung ist dreijährig und beinhaltet vier verschiedene je dreimonatige fachpraktische Ausbildungsblöcke in verschiedenen Bereichen.

Ein Praktikum in einer Ergotherapiepraxis in Birkenfeld hat ihn endgültig überzeugt, dass dies der richtige Beruf für ihn ist, weil er gerne mit und am Menschen arbeiten möchte.

Besonders interessant war für ihn, dass er sich später den Bereich und die Altersgruppe, mit der er arbeiten möchte, aussuchen kann. Er bewarb sich und erhielt nach einem Auswahlverfahren die Zusage für einen Schulplatz. Während der Ausbildung in Birkenfeld hat Mathias die Möglichkeit an der Hochschule Trier, mit der die Ergotherapieschule seit 2015 kooperiert, ein Duales Studium zu absolvieren und einen Bachelor-Abschluss zu erwerben.

Was Mathias bis jetzt noch nicht wusste: Die Schule für Ergotherapie besteht schon 40 Jahre. „Erfahrung und Tradition“, so die Schulleiterin Christine Tholey-Martens, „sind neben Innovation und ständiger Anpassung an berufliche Anforderungen wichtige Kennzeichen unserer Schule, die auch über die Grenzen des Landkreises einen guten Ruf hat und landesweite Anerkennung findet.“

Am 1. Oktober 1978 nahm die Bildungsstätte für Sozialwesen mit der Lehranstalt für Ergotherapie den Unterrichtsbetrieb auf, ein Jahr später wurde sie um die Fachschule für Altenpflege erweitert.

„Nach dem 1. Ausbildungsjahr habe ich erkannt, dass der Beruf nie langweilig sein wird“, erzählt Mathias begeistert, „es gibt jeden Tag neue Herausforderungen, denen ich mich gerne stellen will.“

Anlässlich des 40-jährigen Bestehens veranstaltete die Bildungsstätte für Sozialwesen am Freitag, 23. August, ein Schulfest, zu dem interessierte Gäste gerne willkommen waren. Die Gäste, unter ihnen viele Absolvent*innen der Schule, hatten die Möglichkeit, Schulungsräume zu besichtigen, an Vorträgen teilzunehmen und sich im liebevoll hergerichteten Außenbereich oder im Ergo-Café mit den Lehrkräften und Schüler*innen auszutauschen.

Die Dozenten der beiden Vorträge waren beide ehemalige Schüler unserer Ergotherapieschule. Jens Schneider, mittlerweile Doktorand der Gesundheitswissenschaften mit dem Fokus auf Transidentität aus der Betätigungsperspektive an der University of Brighton, Großbritannien, referierte zum Thema „Ergotherapie Birkenfeld: Auf die nächsten 40!“

Wolfgang Scheid machte nach seiner erfolgreichen Ausbildung zum Beschäftigungs- und Arbeitstherapeuten einen Abschluss zum Lehrer für Gesundheitsfachberufe und erwarb einen Master of Science „Psychologie kindlicher Lern- und Entwicklungsauffälligkeiten“. Er referierte zum Thema „Fingerwerkstatt – Ein ergotherapeutisches Präventionsprogramm für Vorschulkinder“.