16. November 2022

Telefonsprechstunde "Vorhofflimmern"

Die Herzwochen 2022 der Deutschen Herzstiftung stehen dieses Mal unter dem Thema „Turbulenzen im Herz – Vorhofflimmern“.

Auch das ESB Krankenhaus in Birkenfeld beteiligt sich in diesem Jahr wieder an den Herzwochen. Chefarzt Dr. Asim Akkaya und sein Team bieten im Rahmen der Herzwochen eine Telefonsprechstunde an. Die Telefonsprechstunde findet am 16. November 2022 von 14:00 bis 16:00 Uhr statt. Erreichbar ist das Team der Inneren Abteilung für Betroffene, Angehörige und Interessierte unter der Telefonnummer 06782 18-1235.

Herzrhythmusstörungen sind für Betroffene meist mit Ängsten, hohem Leidensdruck und Leistungseinbußen verbunden. In Deutschland leiden schätzungsweise 1,5 bis 2 Millionen Menschen an Vorhofflimmern, der häufigsten Herzrhythmusstörung. Bleibt Vorhofflimmern unerkannt, kann diese Form der Herzrhythmusstörung zur lebensbedrohlichen Gefahr werden, es drohen Schlaganfall und Herzkomplikationen. Bei vielen Patient*innen löst Vorhofflimmern gerade beim ersten Auftreten allerdings ohnehin Angst und Beklemmung aus, wenn das Herzstolpern plötzlich einsetzt und es zu heftigen Schlägen bis in den Hals hinauf, Druckgefühl im Brustkorb und Luftnot kommt. Das Herz schlägt dann meist völlig unregelmäßig und schnell mit einem Puls von bis zu 160 Schlägen pro Minute. Für die Betroffenen stellt sich dann die Frage, welche Therapiemöglichkeiten bestehen. Es stehen mittlerweile viele Therapieverfahren zur Verfügung, die diese Form der Herzrhythmusstörungen dauerhaft beseitigen oder zumindest die Symptome lindern und zur besseren Lebensqualität verhelfen können.

Vorhofflimmer-Risiko selbst anpacken: Wie geht das?

Wer konsequent lebt, kann sein persönliches Risiko für Vorhofflimmern reduzieren oder ein Fortschreiten der Rhythmusstörung bremsen. Experten raten zum Beispiel zu einem Ausdauertraining von 150 bis 300 Minuten die Woche bei moderater Belastung (z.B. Joggen, Radfahren, Walking, Schwimmen, Ergometertraining), zum Abnehmen bei Übergewicht, zu gesunder Ernährung (mediterran und salzarm) und zum Verzicht auf Rauchen. Ein Rauchstopp kann das Risiko für Vorhofflimmern und viele weitere Herzkrankheiten minimieren, denn Rauchen begünstigt Gefäßablagerungen und ist somit ein Hauptrisikofaktor für alle Herz- und Gefäßerkrankungen. Chronischer Alkoholkonsum begünstigt ebenfalls Vorhofflimmern. Selbst mäßiger Konsum von „nur“ ca. 120 Millilitern Wein oder 330 Millilitern Bier pro Tag kann bereits Vorhofflimmern auslösen. Darüber hinaus fördern Schlafentzug, extremer Stress und Störungen des Salzhaushaltes (Elektrolyte) mit einem Mangel an Kalium und Magnesium das Entstehen von Vorhofflimmern.

Bei diesen Beschwerden unbedingt zum Arzt!

Wegen des unregelmäßigen Herzschlags ziehen sich bei Vorhofflimmern Herzvorhöfe und Herzkammern nicht mehr koordiniert zusammen: die Vorhöfe zittern und flimmern rasch und unkoordiniert, wodurch sich in Ausbuchtungen des Vorhofs Blut sammeln, verklumpen und so zur Bildung von kleinen Blutgerinnseln führen kann. Werden diese ausgeschwemmt und gelangen über die Arterien mit dem Blutstrom in den Kopf, verstopfen sie möglicherweise im Hirngefäß („arterielle Embolie“): Ein Schlaganfall ist die Folge.

Dies sind die typischen Symptome für Vorhofflimmern: Dauert das Vorhofflimmern mehrere Stunden oder Tage, spüren Betroffene häufig eine allgemeine Leistungsschwäche. Herzstolpern und Herzrasen sind zudem oft verbunden mit:

  • Innerer Unruhe und Angst
  • Einem unregelmäßigen und beschleunigten Puls (oft über 100 Schläge/Minute)
  • Einer Neigung zu schwitzen
  • Luftnot bei Belastung
  • Schwindelattacken
  • Schmerzen in der Brust
  • Kurzzeitiger Bewusstlosigkeit (Synkope)

Bei Herzpatient*innen, deren angeschlagenes Herz die Rhythmusstörung schlechter verträgt, sind Luftnot bei Belastung, Brustschmerzen und Schwindel besonders häufig. Bei diesen Symptomen sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden. Dieser kann mittels Elektrokardiogramm (EKG), Langzeit-EKG oder Ereignis-Rekorder klären, ob das Herzstolpern nur eine harmlose Unregelmäßigkeit des Herzschlags ist, ob Vorhofflimmern vorliegt oder auch eine andere kardiale Ursache.

 

Informationen zur Telefonaktion im Überblick

Termin Telefonsprechstunde: 16. November 2022 von 14:00 bis 16:00 Uhr

Telefonnummer: 06782 18-1235

Informationen zum Herzwochen-Thema Vorhofflimmern:

www.herzstiftung.de/herzwochen

www.herzstiftung.de/vorhofflimmern

www.herzstiftung.de/vorhofflimmern-behandlung