Ergotherapieausbildung: Gehalt statt Schulgeld
An der Ergotherapieschule der Elisabeth-Stiftung in Birkenfeld (ESB) muss kein Schulgeld mehr gezahlt werden.
Hans-Dieter Herter, Vorstand der ESB, ließ es sich nicht nehmen, die Schüler persönlich über die künftige Schulgeldfreiheit zu informieren.
Mit großem Jubel haben die angehenden Ergotherapeuten der ESB die positive Nachricht aufgenommen: Seit 1. September 2022 zahlen sie rückwirkend kein Schulgeld mehr für ihre Ausbildung. Und damit nicht genug, sie sind nun Auszubildende der ESB und erhalten sogar noch eine Ausbildungsvergütung.
Die Ergotherapieschule Birkenfeld wurde 1978 gegründet und war zunächst schulgeldfrei, die versprochene Finanzierung durch das Land stand jedoch von Beginn an auf wackeligen Füßen. Erstmals 1993 wurde zusammen mit dem Sozialministerium die Aufnahme in den Ausbildungsstättenplan der Krankenhäuser des Landes Rheinland-Pfalz angestrebt. Die Verhandlungen zogen sich hin und endeten schließlich damit, dass die Schule schulgeldpflichtig wurde. 2020 wurde ein weiterer Versuch gestartet, um die Ausbildung wieder kostenfrei für die Schüler zu machen. Nun kam die ersehnte Nachricht: Der Aufnahme in den Ausbildungsstättenplan mit 69 Ausbildungsplätzen wurde von Seiten des Ministeriums und den Krankenkassen, die mit am Verhandlungstisch saßen, zugestimmt.
"Damit ist nicht nur der Standort Birkenfeld als Ausbildungsstätte gesichert", so Schulleiterin Christine Tholey-Martens, "sondern auch das Krankenhaus profitiert von dieser Lösung". Die angehenden Ergotherapeuten werden im Rahmen ihrer praktischen Ausbildung auch im Krankenhaus eingesetzt. Dort lernen sie u.a. Basiskompetenzen wie den persönlichen Umgang mit Patienten, kommunikative Fertigkeiten, Mobilisation, Betreuung und Aktivierung von Patienten. Die fachspezifischen Einsätze finden weiterhin in den Bereichen motorisch-funktionell, Psychiatrie, Pädiatrie und Arbeitstherapie in mit der Schule kooperierenden ergotherapeutischen Abteilungen von Reha-Kliniken, Praxen und Einrichtungen für Menschen mit Behinderung statt.
Ab dem 2. Ausbildungsjahr haben die Schüler zusätzlich die Möglichkeit ausbildungsbegleitend einen Bachelorabschluss in Therapiewissenschaften an der Hochschule Trier zu erwerben, mit der die Schule kooperiert.